24. Thüringer 24-Stunden-OL 2024
In diesem Jahr fand der Thüringer 24-Stunden-OL in Karolinenfield statt.
Wir konnten vom Preetzer TSV eine 24-Stunden-Staffel mit dem Namen „Holsteiner Hirscher“ sowie eine gemischte 12-Stunden-Staffel mit dem Namen „Matjes + Maultaschen“ bestehend aus zwei Preetzer Läufern, einem Läufer der OL-Hochschulgruppe der Uni Kiel sowie 3 Läufern des OL-Team Filder aus Stuttgart stellen.
Das Format des 24-Stunden-OL besteht darin, dass eine Staffel bestehend aus 6 Läufern innerhalb von 24 Stunden so viele Bahnen wie möglich absolviert. Dabei darf die Reihenfolge der Läufer nicht geändert werden, aber es gibt verschiedene Bahnen mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeiten, die in beliebiger Reihenfolge gelaufen werden können.
Karonlinenfield, das normalerweise nur aus ein paar Häusern und einem Biobauernhof besteht, verwandelte sich für ein Wochenende in ein OL-Festivalgelände, bestehend aus einer Zeltstadt mit ca. 1000 Läufern. Dazu gab es am Freitag noch Live-Musik bis spät in die Nacht, zusammen mit dem sehr guten Wetter war das schon sehr gut. Was es dann noch besser machte, waren die starken Sonnenstürme, die in der Nacht von Freitag auf Samstag die Erde erreichten und auch in Deutschland für starke Polarlichter sorgten. Karolinenfield war für die Beobachtung der Polarlichter perfekt, die Abgelegenheit und damit geringe Lichtverschmutzung, ein gerade beginnender Neumond und ein wolkenloser Himmel sorgten für Bilder wie unten zu sehen.
Der 24 bzw. 12 Stunden OL begann am Samstag um 9 Uhr mit einem Massenstart, bei dem wir zum ersten Mal einen Eindruck von dem Wald bekamen, durch den wir die nächsten 24 Stunden laufen würden. Und es zeigte sich, dass es an sehr vielen Stellen erhebliche Sturm- und Käferschäden gab, die im Programmheft des Veranstalters euphemistisch als „Waldumbau“ bezeichnet wurden. Das machte das Laufen nicht einfacher, so hatte wir beim Laufen entweder gefällte Bäume vor uns oder extremes Dickicht aus Jungbäumen und Brombeerranken.
Mit jeder weiteren Bahn, die gelaufen wurde, konnte man sich besser mit dem Gelände und der Karte vertraut machen und wusste, wo man gut laufen konnte und wo eher nicht. Am Ende hatte sich jeder mindestens einmal darüber geärgert, dass er nicht in eine Schneise hätte abbiegen sollen.
Irgendwann gegen 19-20 Uhr am Samstag überkam uns auch der Gedanke, worauf wir uns eigentlich eingelassen hatten. Man fühlt sich müde, muss nach jeder Bahn etwas essen, damit einem die Energie für die nächste Bahn nicht ausgeht und die Zeit bzw. Pause, bis man wieder in der Wechselzone steht, um als nächster zu laufen, ist eigentlich viel zu kurz. Und man hatte noch nicht einmal die Hälfte geschafft und die Nacht, die durch den wolkenlosen Himmel sehr kalt wurde, lag noch vor einem.
Am Ablauf in der Nacht änderte sich im Vergleich zum Tag allerdings nicht viel, man versuchte zwischen den Läufen etwas zu schlafen, was mit zunehmender Erschöpfung auch recht gut funktionierte. Aber sonst war alles etwas ruhiger, es hat immer jemand geschlafen. Man musste seine nassen Schuhe anziehen, die jetzt nicht mehr durch die Sonne trocknen konnten, man hatte sich auch etwas wärmer angezogen und natürlich durfte man seine Stirnlampe nicht vergessen. Der Gedanke, nur noch 2 Bahnen vor sich zu haben, sorgte für einen weiteren Motivationsschub.
Im Morgengrauen wurde es dann wieder etwas leichter, zumindest mental, körperlich war man natürlich schon angeschlagen. Und die Freude, es geschafft zu haben, breitete sich unter denen aus, die ihre letzte Runde liefen. Und pünktlich um 8:53 Uhr war der letzte Läufer unserer 24-Stunden-Staffel im Ziel. Insgesamt hatten wir 31 Bahnwechsel, wovon leider nur 30 wegen einem Fehlstempel gezählt wurden. Damit belegte die 24-Stunden-Staffel den 35. Platz von 71 Staffeln. Die 12-Stunden-Staffel konnte 20 Bahnwechsel durchführen und belegte damit den 8. Platz von 92 Staffeln.
Die 24-Stunden-Staffel hat 461 Posten angelaufen und eine Gesamtstrecke von 119,8 km Luftlinie und 2710 Höhenmeter zurückgelegt.